
Einzeltherapie
Die Einzeltherapie ist eine vertrauliche und individuell angepasste Form der psychotherapeutischen Behandlung, die darauf abzielt, psychische Belastungen, Probleme und Herausforderungen zu bewältigen. Die Rahmenbedingungen einer Einzeltherapie sind entscheidend für den Erfolg des Prozesses. Hier sind einige wichtige Punkte, die Sie als Patient*in beachten sollten:
1. Vertraulichkeit und Privatsphäre: Alles, was in
der Therapiesitzung besprochen wird, unterliegt der Schweigepflicht. Ihre
Privatsphäre wird respektiert, und Informationen werden nicht ohne Ihre
Zustimmung weitergegeben.
2. Dauer der Sitzungen: Eine typische Therapiesitzung dauert in der Regel 50 Minuten. Dieser Zeitrahmen ermöglicht es, in die Tiefe zu gehen, ohne zu erschöpfend zu sein. Je nach Bedarf können aber auch längere Einheiten, z.B. 100 Minuten, vereinbart werden.
3. Frequenz der Sitzungen: Die Häufigkeit der Sitzungen hängt von Ihrer individuellen Situation ab. In der Regel finden Sitzungen einmal wöchentlich statt, können aber je nach Bedarf angepasst werden, also seltener oder sogar mehrfach wöchentlich stattfinden.
4. Probatorik: Zu Beginn der Therapie steht die Probatorik. Dabei handelt es sich um insgesamt 5 Sitzungen á 50 Minuten. In diesen Sitzungen geht es darum, sich gegenseitig kennenzulernen, herauszufinden, was die Themen und Ziele der Therapie sein sollen und die richtige Diagnose zu stellen.
5. Diagnostik: Die Diagnostik steht am Anfang jeder guten Psychotherapie. Um Probleme effektiv bearbeiten zu können, ist es wichtig, die richtige Diagnose zu finden und nichts zu übersehen. Der diagnostische Prozess beinhaltet meist ein ausführliches Interview zu aktuellen und früheren Beschwerden und das Ausfüllen von Fragebögen.
6. Zielsetzung und Therapieplan: Gemeinsam mit Ihrem Therapeuten/ ihrer Therapeutin setzen Sie Ziele für die Therapie. Diese Ziele dienen als Leitfaden für den Behandlungsverlauf. Darauf aufbauend erhalten Sie am Ende der Diagnostik einen groben Überblick über den Therapieplan und die voraussichtliche Dauer der Therapie.
7. Therapiedauer: Die Dauer einer Verhaltenstherapie hängt stark von individuellen Faktoren, wie zum Beispiel den Diagnosen, den konkreten Zielen und den eigenen Lebensumständen ab. Entsprechend schwankt die Anzahl der Therapiesitzungen zwischen 10 und 60. In seltenen Ausnahmefällen können aber auch 80-100 Sitzungen notwendig sein.
8. Offenheit und Ehrlichkeit: Eine offene und ehrliche Kommunikation zwischen Ihnen und Ihrem Therapeuten / Ihrer Therapeutin ist entscheidend. Teilen Sie Ihre Gedanken, Gefühle und Erfahrungen, auch wenn sie schmerzhaft oder unangenehm sind. Sollten Sie sich aus welchen Gründen auch immer nicht gut aufgehoben fühlen, sprechen Sie dies bitte frühzeitig an. Menschen sind individuell und die Passung zwischen Patient*in und Therapeut*in ist wichtig für den Erfolg der Therapie.
9. Eigenverantwortung: Die Bereitschaft, sich aktiv am Therapieprozess zu beteiligen und außerhalb der Sitzungen an persönlichen Zielen zu arbeiten, ist wichtig. Die Therapie ist ein gemeinsamer Prozess und kann als Hilfe zur Selbsthilfe verstanden werden.
10. Abbruch und Veränderungen: Wenn Sie das Gefühl haben, dass die Therapie nicht Ihren Erwartungen entspricht oder Sie einen Wechsel des Therapeuten / der Therapeutin in Betracht ziehen, ist es wichtig, dies offen zu besprechen. Ihr Wohl steht im Mittelpunkt. Ihr Therapeut / Ihre Therapeutin kann Sie bei der Suche nach alternativen Behandlungsmöglichkeiten unterstützen.
11. Kosten und Abrechnung: Klären Sie vor Beginn der Therapie die finanziellen Aspekte, wie Kosten, Abrechnung und eventuelle Krankenkassenbeteiligung. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter dem Punkt Kostenübernahme.